Dedizierte Server für Crysis 2

Dass eine Beta von Crysis 2 geleaked wurde, konnte man mittlerweile auf verschiedenen Portalen nachlesen.

Weniger Aufregung und Aufsehen hat gefunden, dass EA in seinem Blog angekündigt hat, dass es dedizierte Server für Crysis 2 geben wird.
Im Gegensatz zu Black Ops, werden die Serverrechte nicht exklusiv an einen Hoster verkauft.
Wer sich jetzt freut, dass er einen Server selber hosten kann, wird aber herbe enttäuscht. Die Serverdateien werden nur ausgewählten Hostern gegeben.

Auf der einen Seite kann ich EA verstehen. Dadurch, dass man mit wenigen Hostern kooperiert, hat man wesentlich weniger Kompatibilitätsprobleme zu beachten und kann diesen genau vorschreiben, wie das System zu laufen hat, damit es die Server unterstützt. Ebenso kann man bestimmte Richtlinien vorgeben, um die Qualität des Online Spiels zu sichern. Ob solche Vorgaben seitens EA wirklich gemacht werden, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
Auf jeden Fall dürften die Kosten für die Entwicklung der dedicated Server deutlich geringer ausfallen, als wenn man dafür sorgen muss, dass sie auf verschiedensten Systemen laufen können.
Ob es Lizenzzahlungen gibt, weiß ich nicht. Es wäre aber sicher auch eine lukrative Einnahmequelle.
So weit zu den möglichen Vorteilen.

Kommen wir zu den, meiner Ansicht nach, Nachteilen.
Viele Spiele und deren Communitys leben davon, dass viele Mods und custom Content, wie z.B. Maps durch ihre Fans erstellt werden. Gibt man die Serverdateien frei, können die Modder nun auch Serverfiles für ihre Mods entwickeln. Man sollte sich einmal in Erinnerung rufen, dass Spiele wie Counter-Strike, Day of Defeat, Red Orchestra, Killing Floor, usw. alle ihren Ursprung als kostenlose Modifikationen zu einem Spiel haben. Die Spieler kaufen sich Spiele aus der Half-Life 1+2, oder aus der Unreal Reihe und bekommen gleich dutzende kostenlose Mods dazu, die oft die Qualität kostenpflichtiger Spiele haben.

Dass jeder Mensch mit einem Rootserver diese Gameserver selber hosten kann, führt natürlich auch zu einer breiten Verfügbarkeit von Gameservern. Auch kann man bei LAN Partys mal eben einen Server aufsetzen und ein Gefluche über die Person, die den Server im Spiel geöffnet hat und abrupt beendet entfällt.

Gerade dieser Umstände, dass es so viele Erweiterungen und Modifikationen gibt und es jedem mit etwas technischem Sachverstand möglich ist, selber einen Server aufzusetzen, war sicherlich für viele Menschen ein Anreiz das Hauptprodukt zu erwerben. Zahlreiche Käufer interessiert das Hauptprodukt wahrscheinlich weniger, sind aber von dem ein oder anderen Mod begeistert.

Durch eine strenge Vergabe- bzw. Lizenzpolitik zerstört man aber solche kreativen Communitys schon im Ansatz. Der Spieler verkommt zu einem reinem Konsumenten, der das Spiel verstauben lässt, wenn der nächste Artikel erscheint. Vielleicht ist aber auch genau das das Ziel und man schneidet sich deswegen ganz bewusst die möglichen Einnahmen durch die Modding Szene und ihrer Fans ab.

Ich bezweifle zwar, dass EA seine Politik ändern wird, wünschenswert wäre es aus Sicht der Konsumenten trotzdem.
Ich für meinen Teil kaufe nur Spiele, bei denen sich der Entwickler um die Community kümmert, auf deren Wünsche eingeht und vor allem die User nicht gängelt.

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